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Reise im Herbst 2005

Erlebnisreise nach China 2005

Auch im Jahr 2005 organisierte das Ehepaar Schilling eine 12 tägige Reise nach China. Am 13.10.2005 war es soweit und die 27 Personen, überwiegend Taubenzüchter aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Spanien, trafen sich in Frankfurt am Flughafen, um die Erlebnisreise in das Reich der Mitte anzutreten.

Nach einem ruhigen 9-stündigen Flug mit einer Boeing 747 der China-Airlines, landeten wir planmäßig in Peking. Unsere Dolmetscherin XU NAI (Sissi) die das Ehepaar Schilling erstmals im Jahr 2000 nach China eingeladen hatte, begrüßte mit ihrem Vater Herrn XU Fujiang, ein berühmter Taubenzüchter in China, die Reisegruppe ganz herzlich. Ein Reisebus stand bereit, um uns zu der 540 km nördlich von Peking liegenden 8 Millionenstadt Panjin zu bringen. Nach einer 7-stündigen Fahrt und anschließender Zimmerverteilung, war die Gruppe zu einem Empfangsabend eingeladen. In Galakleidung erschien die Gruppe, der sich 1 Holländischer und 1 Belgischer Taubenzüchter angeschlossen hatte. Wir gingen in einen großen Raum mit vielen runden Tischen, die schnell besetzt waren, denn es waren außer uns noch viele chinesische Taubenfreunde anwesend. Der Manager des Hexiang-Brieftaubenzentrums Herr ZHENG Yi in Panjin begrüßte die Anwesenden und ganz besonders die Europäischen Brieftaubenfreunde. Er wünschte der Reisegruppe schöne erlebnisreiche Tage und für den morgigen Finalflug viel Erfolg. Die Oberbürgermeisterin Frau LI Suyun schloß sich dem Vorredner an und brachte zum Ausdruck, die Stadt Panjin fühle sich geehrt, dass eine so große Europäische Gruppe hier in ihre Stadt gekommen sei. Als Vertreter der Reisegruppe ergriff Hermann Schilling das Wort. Er bedankte sich bei Herrn XU, bei der Oberbürgermeisterin sowie bei dem Verbandsvorsitzenden der Provinz Liaining Herrn SHI Chunyuan für die Einladung und freute sich, dass so viele Landsleute mit ihm hier her gekommen sind, um die Kultur und vor allem chinesische Taubenzüchter kennen zu lernen. Er brachte zum Ausdruck, dass die große Gastfreundschaft, die uns immer wieder von den chinesischen Freunden entgegengebracht wird, einzigartig ist. Wir sprechen zwar nicht die gleiche Sprache aber dennoch haben wir etwas gemeinsam. Die Liebe und Freude an den Brieftauben. Nach diesem offiziellen Teil, bei dem Sissi als Dolmetscherin zur Verständigung aller fungierte, wurden chinesische Spezialitäten und diverse Getränke serviert. Als der Abend beendet wurde, waren alle froh, denn die Strapazen der langen Anreise waren schon enorm.

Am nächsten Morgen, durch ein reichhaltiges Frühstücksbüffet gestärkt, fuhren wir ca. 1 Stunde zu dem Hexiang-Brieftaubenzentrum von Panjin, wo wir mit viel „Hallo“ von den bereits ca. 500 anwesenden Chinesen, begrüßt wurden. Uns erwartete eine ca. 150 Meter lange neu errichtete Schlaganlage, wo ca. 2500 Tauben bereits seit Ende April von etlichen Schlagbetreuern versorgt und trainiert wurden. Zum Finalflug am Samstag, den 15.10.05 waren noch 1771 Tauben eingesetzt. Der Auflass fand von 500 km bei gutem Wetter und leichtem Mitwind um 7 Uhr statt. Dann war es soweit, die ersten 2 Tauben wurden um 13.24 Uhr registriert. Die Tauben kamen zügig zurück und um 14.13 Uhr waren die 300 Preistauben im Schlag darunter auch etliche Europäische Tauben, wie die nachstehende Preisliste zeigt:

Nach diesem großartigen Flugerlebnis brachte uns der Bus wieder zurück zum Hotel. Für den Abend hatten wir wiederum eine Einladung zu einem Empfang mit chinesischen Taubenzüchtern. Der Gastgeber Herr ZHENG Yi begrüßte alle Gäste vor allem die Europäischen. Danach wurde Herr Schilling gebeten, einige Worte zu sprechen. Dieser beglückwünschte die Organisatoren zu dem heutigen gelungenen Wettflug. Er hob nochmals die große Gastfreundschaft der Chinesen hervor, die er mit seiner Frau bereits wiederholt in den letzten Jahren genießen konnte und er wäre nicht schon zum zehnten mal hier, wenn es ihm nicht gefallen hätte und wahrscheinlich wird er auch eine Einladung für 2006 nicht ausschlagen. Danach wurden noch einige Grußworte überbracht. Für Österreich sprach Herr Wiefler, für die Schweiz Herr Jan Verbeeten, für Spanien Frau Xander/Schneider sowie für Holland Herr Jaap Koehoorn. Sissi übersetzte alles und wir bekamen sehr viel Beifall. Dann wurden wieder chinesische Spezialitäten und diverse Getränke aufgetragen.

Am nächsten Morgen fand die Siegerehrung statt, bei der die Europäische Reisegruppe anwesend war. Der Manager Herrn ZHENG Yi eröffnete die Veranstaltung und die ersten 10 Preisträger wurden von Hermann Schilling und Jaap Koehoorn mit Pokalen und Glückwünschen geehrt. 1 Pokal konnten wir für den 10. Platz vom 1. Finalflug für Herrn Klefenz in Empfang nehmen.

Dann begann die Versteigerung, es waren nun 1400 Tauben zurück, davon 61 Europäische von 69 gesetzten, die alle mit versteigert wurden und sie brachten für die Züchter noch einige Euros. Da insgesamt ca. 350 Tauben zur Versteigerung standen zog sich das bis zum Abend hin. Die beiden Deutschen Tauben Platz 13 u. 17 waren die Teuersten. Für die Taubenzüchter war das sicher eine interessante Sache, bei einer chinesischen Versteigerung anwesend zu sein. Für die weniger Interessierten, überwiegend Frauen, fuhr der Bus zurück in unser 5-Sternehotel, von dem wir am nächsten Morgen Abschied nehmen mussten, denn wir fuhren zurück zur pulsierenden 14-Millionen Hauptstadt Peking, eine ewige Baustelle, ganz im Zeichen der Olympiade 2008.

Nach einem reichhaltigen Frühstücksbüffet im Rainbow-Hotel fuhren wir in Richtung „Große Mauer“ durch den unbeschreiblichen Autoverkehr und mitten drin die unzähligen Fahrradfahrer, die sich in Schlangenlinien durch die Blechkolonnen bewegten. Begleitet wurden wir von unserem bereits bewährten deutschsprachigen Reiseleiter Andreas, der uns auf der Fahrt über eine der Ringstraßen (es gibt bereits 5 davon) einiges über seine Heimatstadt den Sehenswürdigkeiten und Kultur erzählte. Wir standen beeindruckt auf der imposanten ca. 5000 km langen Chinesischen Mauer, die wir mit der Seilbahn erreichten, und auf der sich Menschen aller Nationalitäten treffen.

In den nächsten Tagen erlebten wir die überwältigende Kultur dieses Volkes. Nachdem wir eine Seidenstraße besucht hatten, fuhren wir zum Kaiserpalast, der in der Mitte von Peking liegt. Umgeben von einer mächtigen Mauer und einem breiten Wassergraben liegt die einstige „Verbotene Stadt“ unter kaisergelb glasierten Dächern, die in 14 Jahren in der Ming-Dynastie erbaut wurde. Wir gingen durch den Kaiserlichen Garten, die Wohngebäude der Konkubinen, Zofen und Eunuchen. Der Weg führte uns vorbei an riesigen Thron- und Audienzhallen, überall schmückende Drachen, das Symbol des Kaisers. Durch das Himmelstor, an dem ein Bild von Mao Zedong hängt, verließen wir den Palast und gingen durch eine Unterführung auf den Platz des Himmlischen Friedens, auf dem 1 Million Menschen Platz finden. In der Mitte 1 Denkmal der Volkshelden und das Mao Mouseleum. Nach dieser Besichtigungstour konnten wir am Abend bei einer erstklassigen Akrobatik-Show etwas entspannen.

Den nächsten Tag verbrachten wir im Sommerpalast, den die Kaiserinwitwe Cixi Ende des 19. Jahrhunderts herrichten ließ. Zweidrittel dieses Kaiserlichen Gartens besteht aus einem künstlichen See. Wir gehen durch einen ca. 700 Meter langen künstlerisch bemalten Wandelgang und kommen zu einem riesigen Marmorschiff. Auf einmal war da eine Sicherheitsgruppe von Polizei und uns war klar, dass hier eine Persönlichkeit kam und so war es. Der ehemalige amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld stand etwa 2 m von uns und alle zückten den Fotoapparat, denn so was bekommt man auch nicht alle Tage zu sehen. Anschließend brachte uns der Bus in die Stadt zu einem Einkaufszentrum und der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Am Abend konnten wir eine eindrucksvolle Fahrt durch das in ein Lichtermeer verwandelte Zentrum von Peking genießen. Viele Menschen waren noch in den berühmten Einkaufsstraßen unterwegs und wir besuchten dort noch eine Besonderheit. Eine 300 meterlange „Garküche“, wo pieksauber chinesische Spezialitäten wie Tiere aller Art, Süßigkeiten und Obst angeboten wurden.

Das Programm für Freitag wurde kurzfristig geändert und da wir noch einen Tag in Peking blieben, konnten wir eine Einladung in das Huixiang-Taubenzentrum der Regierung von Peking annehmen. Uns erwartete ein großzügig angelegtes Gelände mit mehreren Gebäuden und 2 megalangen Taubenschlägen. Zur Begrüßung ließ der Manager Herr Zhang Jinsong die dort untergebrachten 8000 Tauben fliegen. Ein Highlight für die Taubenzüchter und die staunenden Frauen. Geplant ist aus diesen Schlägen 2008 anlässlich der Olympiade einen Olympia-Flug zu starten. In einem Bürogebäude wurde Tee und Obst angeboten sowie ein Film gezeigt. Nach einem Rundgang gab es Abendessen und anschließend konnten wir 1 Stunde das hauseigene Sportzentrum nutzen. Daran sieht man, was die Regierung für den Taubensport in China tut.

Am Samstag konnten wir auf der Fahrt zu der 100 km südlich von Peking gelegenen 13 Millionenstadt Tianjin, einem weiteren Höhepunkt der Reise, die Erlebnisse der letzten Tage verarbeiten. Dort fand im Julong-Taubenzentrum der 2. geplante Flug von 500 km statt. Die Tauben waren um 6.30 Uhr bei leichtem Mitwind aber schlechter Sicht gestartet worden. Wir wurden schon von den wieder zahlreich anwesenden Chinesen erwartet und der Manager Herr DENG Wenmin begrüßte uns recht herzlich. In dem Bürogebäude hingen überall große Bilder von unserem Besuch mit der Reisegruppe 2004. Bis zur Ankunft der Tauben besichtigten wir das ca. 17000 qm große Gelände auf dem zwei 150 Meter lange Taubenschläge und viele kleine mit roten Dächern (Zuchtschläge) und blauen Dächern (Reiseschläge) standen. Es waren viele Reporter von Funk und Fernsehen da, die alle ein Interview mit dem bereits bekannten Vertreter der Deutschen Reisgruppe Hermann Schilling machten. Dann war es soweit, die erste Taube flog an und setzte sich, nach 5 Minuten kamen 9 Tauben und als alle im Schlag waren, saß die erst immer noch vor dem Einflug. Die erste Taube wurde 13.45 konstatiert. Es dauerte 20 Minuten bis die 9. Taube registriert war. Uns war klar, dass dieser Flug wesentlich schlechter werden würde als in Panjin, denn erst um 16.30 waren die 300 Preistauben angekommen, darunter 18 Europäische, wie nachstehende Liste zeigt:

  • 9. u. 73. Preis Schilling G.u.H.
  • 13. Preis Hans Brölhorst
  • 28. Preis Van Boxmeer
  • 32. Preis H.u.H. Popp
  • 40./43./88. Preis Jaap Koehoorn
  • 50. Preis Matthias Sprang
  • 67. Preis Franz Kindlein
  • 77. Preis Otto Fröchling
  • 80. Preis W.u.G. Zimmermann
  • 86./199. Preis Jos Thoné
  • 94. Preis Schäfer/Klusak/Ruppert
  • 164. Preis Günter Schend
  • 167. Preis Dieter Siebert
  • 229. Preis Manfred Kern

 


Hermann Schilling, Herr XU und Hans Brölhorst

Nachdem der Flug zu Ende war, fuhren wir zum Hotel, um etwas zu ruhen, denn am Abend waren wir wieder zusammen mit vielen chinesischen Taubenfreunden eingeladen, um in geselliger Runde den Tag ausklingen zu lassen.

Am Sonntagmorgen fuhren wir alle zur Siegerehrung, die von dem Manager Herr DENG Wenmin eröffnet wurde. Der Verbandsvorsitzende der Stadt Tianjin Herr SONG Zhihai begrüßte die Anwesenden besonders die weit angereisten Europäer. Für die Europäische Delegation bedankte sich Hermann Schilling bei dem Manager für die Organisation und den gut durchgeführten Finalflug. Dann fand die Siegerehrung statt und die ersten 10 Preisträger bekamen wieder Pokale. Einige unserer Gruppe konnten mit unserem Bus in die Fußgängerzone von Tianjin gefahren werden, wo sie einen unvergessenen erlebnisreichen Einkaufsbummel machten. Inzwischen füllte sich der Saal, da viele mit Spannung auf die Versteigerung warteten. Es waren bis dahin von 2217 gesetzten Tauben ca. 1200 zurück, darunter 42 Europäische, die mit versteigert wurden. Am begehrtesten waren wieder die Europäischen Tauben und von den ca. 350 Tauben, die versteigert wurden, blieben die ersten 10 Preistauben bis zum Schluß stehen, um die Spannung zu halten. So wurde auch die 9. Taube von der SG. Schilling die Teuerste.

Der Käufer der Taube wollte einige Erinnerungsfotos und Hermann Schilling schenkte ihm den Pokal, den er für den 9. Platz erhalten hatte. Da war die Begeisterung bei den Chinesen riesengroß und es gab viel Beifall. Am Abend sollte noch eine Essen stattfinden, aber die meisten waren dafür, nach Peking zurückzufahren, um dort den letzten Abend nach eigenen Vorstellungen zu verbringen, auch das war für viele eine gelungene Sache.

Am Montagmorgen wurden wir zum Flughafen gefahren, um wieder in unsere Heimat zurückzufliegen. Es war für alle eine erlebnisreiche, gelungene Reise und für die Deutschen Brieftaubenzüchter ein voller Erfolg.

Gisela Schilling

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