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Reise im Herbst 2006

Erlebnisreise nach China 2006

Am 12.Oktober 2006 traf sich die Reisegruppe (13 Personen) in Frankfurt am Flughafen, um die von Gisela u. Hermann Schilling organisierte Reise nach China anzutreten. Bis zum Abflug war Gelegenheit, sich kennen zulernen und zu beschnuppern, aber das ist ja bei Taubenzüchtern kein Problem, die sind schnell auf einer gleichen Wellenlänge und die 2 Nichttaubenzüchter wurden mit einbezogen.

Der Flug war sehr ruhig und nach 9 Stunden landeten wir um 6 Uhr morgens in
Peking. Der Himmel war grau und eine Dunstglocke hing über der Stadt. „Kein Taubenwetter“ war unser erster Gedanke. Ein Bus brachte die Gruppe in das Hotel der Regierung etwas außerhalb von Peking, in dem wir für die ersten 3 Tage untergebracht waren. Sissi unsere Dolmetscherin, die für die Organisation der Reise in China verantwortlich war und die uns eingeladen hatte, begrüßte uns auch im Namen ihres Vater Herrn XU.

Nachdem die Zimmer verteilt, die Koffer ausgepackt und wir etwas ausgeruht hatten, trafen wir uns, um mit Sissi zu dem Huixiang Internationalen Taubenzentrum zu fahren. Wir kamen gerade recht, um beim Einsetzen der Tauben für den geplanten 500km Flug dabei zu sein.
Eine Besichtigung des riesigen Areals mit dem ca. 100 m langen Taubenschlag überzeugte uns davon, dass die Unterbringung der angelieferten Tauben durchaus gewährleistet ist.
Am Abend fand ein Begrüßungsabend anlässlich der angereisten Europäischen Gäste, die ganz herzlich von dem Veranstalter Herrn XU begrüßt wurden, statt.
Hermann Schilling bedankte sich recht herzlich für die Einladung und überreichte Herrn XU ein Geschenk. In fröhlicher Runde, bei Bier, Wein und chinesischen Spezialitäten sowie Karaoke Darbietungen verbrachten wir einen unvergesslichen Abend.

Am nächsten Morgen fuhren wir voller Erwartung zum Taubenzentrum, um den geplanten 500 km Flug mit zu erleben. Viele Taubenzüchter waren schon anwesend, um an der folgenden Eröffnungszeremonie mit Prominenten wie der Oberbürgermeister aus Peking, der Verbandspräsident sowie Delegationen aus Taiwan, Japan, Spanien, Deutschland, Belgien und Holland, teil zu nehmen. Es folgten die üblichen Reden, Grüße und Geschenke wurden überbracht. Für Europa überbrachte Hermann Schilling Grüße und ein Geschenk. Alle wünschten dem Finalflug einen guten Verlauf.

Inzwischen waren ca. 1000 Brieftaubenzüchter anwesend, überwiegend Chinesen aber auch namhafte Züchter aus Holland und Belgien konnte man begrüßen. Sie standen in Gruppen oder saßen auf Stühlen und alle fieberten der Ankunft der ersten Tauben entgegen. Längst war die Zeit überschritten, wo man mit Tauben gerechnet hatte. Das Wetter wurde schlechter und hauptsächlich die
Frauen gingen lieber in das zugewiesene Häuschen, wo man sich bei einer Tasse Tee aufwärmen konnte und es verschiedene Hamburger zum Essen gab. Schließlich wurde es dunkel, keine Taube war zurückgekehrt, die Stimmung war
ganz schlecht und wir fuhren zurück zum Hotel. In den 6 Jahren, in denen das Ehepaar Schilling bereits 11 mal in China waren, hatten sie noch nie einen Flug erlebt, an dem am 1. Tag keine Taube zurück war.

Abends waren wir wieder zum Essen eingeladen und es gab chinesische Gerichte, Bier und Wein. Doch es wollte nach diesem freudlosen Tag keine Stimmung aufkommen.

Am nächsten Tag fuhren einige Züchter wieder zum Taubenzentrum und der Rest der Gruppe besuchte bei herrlichem Wetter den Himmelstempel.
Es waren am 2. Tag 245 Tauben zurückgekommen, darunter waren 12 Deutsche, 8 Belgische, 6 Holländische sowie 2 Österreichische Tauben, die am nächsten Tag versteigert wurden. Die Versteigerung dauerte bis abends, aber nur Hermann Schilling war aus unserer Gruppe dabei.

Wir fuhren morgens mit 12 Personen zum Rainbow Hotel wo uns am Nachmittag eine Deutschsprachige Reiseleiterin zum Platz des Himmlischen Friedens, auf dem 1 Millionen Menschen Platz haben, und zum Kaiserpalast, auch „Die verbotene Stadt“ genannt, begleitete. Da gab es viel zu sehen und zu hören über das Alte China und die Dynastie der Kaiser.

Der nächste Morgen begann bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Rainbow Hotel. Ein Bus mit unserer Reiseleiterin stand bereit und wir fuhren 1 Stunde durch die pulsierende 14 Millionenstadt Peking über breite Ringstraßen in Richtung Gebirge zur Großen Mauer. Wir konnten mit der Seilbahn auf ein Plateau fahren und von dort gingen viele Treppen die Große Mauer empor. Es war wunderschönes Wetter, sodass wir einen grandiosen Rundblick genießen konnten. Nach einigen Stunden auf dieser imposanten 5000 km langen „Großen Mauer“ wo sich Menschen aller Nationalitäten treffen, fuhren wir mit dem Bus zum Mittagessen.

Am Nachmittag besuchten wir die Minggräber, wo 13 Kaiser der Ming Dynastie in riesigen Grabtempeln bestattet waren.

Den Abend verbrachten wir gemeinsam in unserem Stammlokal gegenüber von unserem Hotel. Bei gutem Essen, diversen Getränken war die Stimmung wieder bestens und wir waren bereit für den nächsten ereignisreichen Tag, der uns in den Sommerpalast, den die Kaiserinwitwe Cixi im 19. Jahrhundert herrichten ließ, brachte. Zweidrittel dieses Kaiserlichen Gartens besteht aus einem künstlichen See. Wir wanderten durch einen ca. 700 Meter langen künstlerisch bemalten Wandelgang und kamen zu einem riesigen Marmorschiff. Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück zum Hotel, wo wir uns etwas ausruhen konnten denn um 18 Uhr trafen wir uns wieder zum geplanten Abendprogramm.

Zunächst fuhren wir zu einer Akrobatikshow. Wir ließen uns verzaubern von den wechselnden bunten Bühnenbildern, von der Körperbeherrschung der Artisten, die im Einklang mit Körper und Seele voller Harmonie, ihre Show präsentierten. Noch im Bann der Darbietungen saßen wir bereits wieder im Bus zu einem weiteren Höhepunkt dieses Abends, Peking bei Nacht, bei einer „Lichterfahrt“. Wir fuhren über die Lichterstraße, vorbei an öffentlichen Gebäuden, Denkmälern, Kirchen, die von Lichterketten eingerahmt waren, in Richtung Platz des Himmlischen Friedens vorbei am Himmelstor, wo ein großes Bild von „Mao“ hängt, über die Straße des langen Friedens zu den berühmten Einkaufsstraßen. Hier herrschte ein buntes Treiben, viele Menschen waren unterwegs. Wir kamen vorbei an riesigen Kaufhäusern, kleineren Geschäften, Restaurants, Mc Donalds, blinkenden Leuchtreklamen und wir ließen das Großstadtflair auf uns einwirken. Dann bogen wir in eine Seitenstraße ein, wo eine ca. 200 Meter lange mit roten Lampions geschmückte „Garküche“ zu sehen war. Hier boten Köche an Verkaufsständen „Chinesische Spezialitäten“, alle möglichen Tiere, Fisch und Obst an.

Nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Tag waren wir froh, dass der nächste Tag zur freien Verfügung stand und wir Zeit hatten, die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. So fuhren wir dann gemeinsam in ein riesiges Kaufhaus und jeder konnte nach Herzenslust die auf 8 Etagen verteilten Warenangebote für sich nutzen. Das Angebot war enorm und die Preise waren verhandelbar. Da wir viel Zeit hatten, machte es Spaß, hier mal so richtig einzukaufen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, trafen wir uns in der Halle, um ins Kempinski, eines der besten Hotels in Peking, zum Oktoberfest zu fahren.

Dort verlebten wir einen zünftigen Bayrischen Abend mit Showeinlagen, etwas fürs Auge und die Männer und bei Bier, Haxen usw. war schnell Stimmung am Tisch. Wir konnten das Tanzbein schwingen und es war schwer einige Herren zur Heimkehr zu bewegen, so gut gefiel es ihnen hier.

Zurück im Hotel „Rainbow“ erwartete uns eine Überraschung. Sissi wartete in ihrem Auto auf uns mit einer schlechten Nachricht. Die für den nächsten Tag geplante Fahrt nach der 500 km nördlich von Peking gelegenen Stadt Panjin war abgesagt worden, da in den nächsten Tagen sehr schlechtes Wetter und kalter Wind aus der Mongolei angesagt waren, und der geplante Flug in Panjin deshalb um eine Woche verschoben wurde. Wir saßen noch einige Zeit zusammen, um ein Alternativprogramm zu erstellen, da wir ja nun noch einige Tage in Peking verbringen würden.
So besuchten wir am nächsten Tag den Beihai-Park (auch Nordsee-Park genannt) ein kaiserlicher Lustgarten. Sein Wahrzeichen ist die auffällige weiße Flaschenpagode, die auf einem Hügel zu Ehren des Dalai Lama errichtet wurde.
Wir gingen einige Stunden in dem Park, zudem auch ein 68 ha großer See gehörte, spazieren. Nach dem Mittagessen fuhren wir zurück zum Hotel. Wir ruhten etwas aus und gingen dann alle gemeinsam los, um die nähere Umgebung unseres Hotels zu erkunden. Wir fanden ein Cafe mit Bäckerei, wo es leckere Torten und Kaffeestückchen gab, wo wir uns auch sofort niederließen. Wir gingen durch kleine enge Gassen und bekamen einen Einblick, in welch ärmlichen Verhältnissen die meisten Chinesen hier leben.

Der Abend war wieder feucht fröhlich und sehr lustig, das lag vor allem an der super Truppe, die in diesem Jahr besonders gut zusammen passte. So waren wir auch am nächsten morgen guter Dinge, um den Lamatempel zu besichtigen. Der Geruch von Räucherstäbchen schlug uns beim Eintritt entgegen. Viele Gläubige Buddhisten kamen hier her zum beten. In den verschiedenen Hallen standen goldene Buddhas, der größte stand in der letzten Halle. Auf dem Weg zum Hotel machten wir noch einen Abstecher zu einer Perlenfabrik, wo wir unser Mittagessen einnahmen und es gab die Möglichkeit, evtl. noch ein Geschenk zu kaufen.

Nun ging unsere Reise langsam zu Ende. Der vorletzte Tag stand zur freien Verfügung und abends waren wir von Sissi und Ihrem Papa in ein Spezialitätenrestaurant eingeladen, wo es zum Abschied Pekingente zu essen gab. Die ließen wir uns dann auch schmecken. Herr XU bedankte sich bei dem Deutschen Vertreter Herrn Schilling, dass er auch 2006 wieder mit einigen Deutschen Züchtern nach Peking gekommen war. Er bedauerte, dass der Panjinflug verschoben werden musste und wir leider nicht mehr dabei sein können. Er betonte, dass er sich freuen würde, wenn er auch im nächsten Jahr wieder Züchter aus Deutschland hier in Peking begrüßen dürfte. Hermann Schilling bedankte sich für die Gastfreundschaft und versicherte, dass er auch 2007 eine Reise nach Peking organisieren möchte.

Wir trafen uns am nächsten morgen, um unser letztes Frühstück in unserem super Hotel einzunehmen. Die Koffer waren gepackt und der Bus holte uns ab, um die Reisegruppe zum Flughafen zu bringen. Um 14 Uhr hob die Boeing der China Airlines in Peking ab, um über die Mongolei, Sibirien, Russland nach Deutschland zu fliegen. Nach 10 Stunden waren wir glücklich, als wir wieder in Frankfurt gelandet waren.

Während wir auf unsere Koffer warteten, rief Hermann Schilling in China an, um die Ergebnisse des Panjinfluges abzurufen. Herr Jaap Koehoorn, der in Panjin beim Flug dabei war, berichtete, dass nur 31 Tauben am 1. Tag angekommen waren. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass 400 Tauben, darunter auch einige Deutsche Tauben zurück in ihren Schlag gefunden hatten. Alles in Allem war es für Deutsche Züchter ein Erfolg.

Es bleibt zu hoffen, dass die geplanten Flüge 2007 wieder unter einem guten Stern stehen werden und wir freuen uns schon jetzt, dass wir wieder mit einer Reisegruppe dabei sein werden.

Gisela Schilling

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